Europan Preisverleihung "Projekt Hafen neu"

Foto: Christian Schramm
BM Frank Matt hielt eine kurze Eröffnungsrede | © Darko Todorovic Fotografie
Iris Kaltenegger von Europan | © Darko Todorovic Fotografie
BM Frank Matt gratuliert der Gewinnerin Christina Ehrmann | © Darko Todorovic Fotografie
(v.l.n.r.): Christopher Gruber, Christina Ehrmann, Thomas Guschl, Stephan Schnetzer und Frank Matt | © Darko Todorovic Fotografie

Für die Ortsplanung der Gemeinde Lochau stellt die Lage zwischen Bodensee und Pfänder eine besondere Herausforderung dar. Seit November 2021 befassen sich die Mitglieder des See- und Uferausschusses mit der Neugestaltung des Hafenbereichs, insbesondere der Zukunft der „Alten Fähre“. Um Ideen zu sammeln und Konzepte ausarbeiten zu lassen, hat die Gemeinde daher an Europas größtem Wettbewerb für junge Planer und Planerinnen teilgenommen. Rund 20 Teams aus zwölf Ländern haben so im Rahmen des Europan-Wettbewerbes für Lochau neue Konzepte entwickelt.

Das Gelände, das die Gemeinde bei EUROPAN eingereicht hat, ist wunderschön und gleichzeitig herausfordernd: Das betreffende Areal reicht von der Pipeline bis zur Leiblach, umfasst zwei Hafenbecken, ein Naturschutzgebiet, ein militärisches Übungsgebiet, eine Grenze, das Seeufer und die Alte Fähre. Lochaus Bereich am See ist vielfältig und ein beliebtes Erholungsgebiet. Aber Bahnlinie und Bundesstraße trennen das Dorf vom See.

Ziel ist es, das Gebiet am See mit dem Ort zu verbinden und dabei die Natur möglichst unberührt zu lassen. Mithilfe des Wettbewerbs EUROPAN wurden über die vergangenen Monate Ideen gesammelt. Rund 20 Teams aus zwölf Ländern entwickelten in diesem Rahmen neue Konzepte für Lochau. Der Wettbewerb wurde zum 17. Mal ausgetragen, insgesamt waren 51 europäische Standorte dabei – aus Österreich neben Lochau auch Wien und Graz.

Gelände sensibel bewahren und weiterentwickeln

„Wir haben hier große Grünflächen, die erhalten bleiben sollen. Die Pfänderbäche, die sich fingerförmig vom Pfänder herunterziehen, sind wichtige Lebensräume für die Tiere, für die Pflanzen, aber auch für die Menschen“, beschreibt Bürgermeister Frank Matt die Herausforderungen.

Fragestellungen:

Wie kann die Atmosphäre des Sees im Ort unmittelbarer erlebt werden und der Mobilitätskorridor zu einem integralen Bestandteil der Dorfstruktur werden? Wie kann das Gelände am See sensibel bewahrt, sanft weiterentwickelt und gleichzeitig besser mit dem Ortskern verbunden werden? Das waren die Fragestellungen für die jungen Architektinnen und Architekten, die im Rahmen des Wettbewerbs die Entwürfe für Lochau gestaltet haben.

Das Siegerprojekt will die öffentlichen Räume am See mit jenen Richtung Ortskern neu vernetzen und es will die Bevölkerung einbinden. „Uns sind die Wiesen und die grünen Zentren sofort ins Auge gestochen. Wie kann man diese Zentren benutzen und aktivieren, ohne dort zu bauen, wie kann man den Blick darauf werfen?“, berichtet Christina Ehrmann vom Atelier ehrmann:gruber aus Wien über die Gedankengänge, die ihr Projekt letztendlich zum Siegerprojekt werden ließen.

Teil der Ausschreibung war auch die Alte Fähre. Das Schiff kann nicht mehr saniert werden und muss weichen. Christina Ehrmann und Christopher Gruber sehen ein wandelbares Bauwerk an dessen Stelle vor, der See soll hier die Hauptrolle spielen.

Bürgermeister: „Sehr viel positiver Input“

Ein Ziel des internationalen Wettbewerbs für junge Architekten ist es, Wissen zu generieren – und nicht nur Sieger zu küren und zu bauen, erklärte Bart Lootsma von EUROPAN Österreich.

„Dieser Wettbewerb – aus der Sicht von außen - mit 20 kreativen Architektenteams hat uns ‚sehr viel Input‘ gebracht“, erklärt Frank Matt. „Die anderen Entwürfe sollen als Gedankenanstöße für die weiteren Planungsschritte genützt werden.

Ausstellungseröffnung in Lochau am Montag, den 29.04.2024

Vom 30. April bis 10. Mai 2024 sind die Entwürfe der Architektenteams in einer öffentlichen Ausstellung im Gemeindeamt Lochau zu sehen.

Zurück